Aufgabenstellung: Wettbewerb St. Elisabeth Kirche Bergkamen
Im Wettbewerb um die Neugestaltung der Kirche St. Elisabeth Bergkamen steht der behutsame Umgang mit dem Bestand im Vordergrund: Die im Jahr 1957 von Otto Weicken als roter Klinkerbau errichtete Kirche soll im Wesentlichen erhalten bleiben. Wenige, zielgerichtete Eingriffe in die Altbausubstanz stärken daher den Charakter der Kirche. Der Schwerpunkt liegt auf der architektonischen und liturgischen Auseinandersetzung mit der Aufgabenstellung.
Projektdaten:
Bearbeitung:
01/2018 – 03/2018
Art:
n. o. Wettbewerb
Brutto-Grundfläche:
870 m²
Anzahl (Steh-)Plätze:
150-500
Auslober:
Pfarrei St. Elisabeth, Bergkamen
Platzierung:
1. Platz
Teilen und Öffnen
Die Kirche St. Elisabeth Bergkamen wird in Ihrem Erscheinungsbild erhalten und weiterentwickelt. Die Ergänzung und Entfernung von Bauteilen erfolgt immer unter Würdigung des Bestandes.
Die äußere Anmutung der Kirche wird durch den vorgestellten transparenten Eingangskubus, welcher in Verbindung mit der neuen raumschaffenden Pergola einen schon vom Stadtmarkt wahrnehmbare, einladende Eingangssituation schafft, vorsichtig ergänzt.
Der stark gerichtete Innenraum wird als Vorgabe akzeptiert und mit minimalistischen Einbauten beruhigt und strukturiert. Gläserne Wände erlauben eine Abtrennung des eigentlichen Kirchenraumes vom Vorbereich. Die Abtrennung der Werktagskapelle, welche ihren Platz im östlichen Seitenschiff erhält, erfolgt ebenso mit einer – hier variablen – Glaswand.
Über ein dezent schimmerndes Metallgewebe – als aufrollbarer Vorhang geplant – wird das Hauptschiff skaliert. Es werden durch unterschiedliche Zustände des Gewebes Räume für die gewünschten Nutzungen formuliert und verschiedenste Lichtinszenierungen, bis hin zu mystischen Anmutungen, ermöglicht.
Altar, Tabernakel, Ambo, Taufbecken und Plätze der Zelebranten rücken näher an die Gottesdienstbesucher heran und werden nur leicht angehoben. Der bestehende Chorraum der Kirche St. Elisabeth Bergkamen bleibt, als Hintergrund des Altars, Teil des Raumes, in welchem zentral die Christusfigur vor einem neuen, zurückhaltenden und transparenten Kreuz positioniert wird.
Funktionalität
Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen wird die Kirche St. Elisabeth Bergkamen in vielerlei Varianten nutzbar.
Mithilfe des variablen Gewebevorhanges sind differenzierte räumliche Konstellationen darstellbar. Die verschiedenen „Gemeindegrößen“ von 150 – 500 Personen können leicht und schnell mit angepassten Räumen „versorgt“ werden. Gleichzeitig erlaubt das semitransparente, transluzente und akustisch durchlässige Material die Wahrnehmung des gesamten Raumes und die Nutzung der Orgel ohne Einschränkung.
Die Werktagskapelle wird leicht erreichbar, ist als Bestandteil der Kirche dennoch ein eigenständig funktionierender Raum und durch die variablen Trennwände der Kirche leicht zuzuschalten.
Abgabepläne