Aufgabenstellung: Wettbewerb Astrid-Lindgren-Schule Holzminden
Die Kreisstadt Holzminden plant den Neubau der Astrid-Lindgren-Schule. Diese soll als inklusive und barrierefreie Ganztagsschule geplant werden.
Das Raumprogramm der neuen Schule sieht eine Gesamtfläche von ca. 5.150 qm vor und beinhaltet unter anderem zwei Sprachheilklassen sowie eine Hortbetreuung. Weiterhin ist der 3.000 qm große Schulhof zu beplanen. In einem Abschnitt soll außerdem die Option einer Erweiterung der barrierefreien Schule zu einer vierzügigen Ganztagsschule aufgezeigt werden. Hierbei sollen vier zusätzliche Allgemeine Unterrichtsräume integriert werden.
Projektdaten:
Bearbeitung:
09/2019 – 12/2019
Art:
n.o. Realisierungswettbewerb
Nutzungsfläche:
3.280 m²
Auslober:
Stadt Holzminden, Der Bürgermeister
Barrierefreie Ganztagsschule
Der Neubau der Astrid-Lindgren-Schule Holzminden behauptet sich als eigenständiger Baukörper im städtebaulichen Kontext zur heterogenen Bebauungsstruktur. Der neue, zweigeschossige Baukörper wird unter Berücksichtigung einer verdichteten Wohnbebauung und der zu integrierenden Bestandssporthalle eingefügt. Für das Gebäude wird eine hellgrau-beigen Klinkerfassade mit rhythmisierten Fensterbändern und Einzelfenstern vorgesehen.
Der Kopfbau, die angeschlossenen Klassentrakte sowie mehrere, großzügig bemessene Innenhöfe gliedern den langgestreckten Baukörper. So wird eine klare Abgrenzung zwischen dem belebten, lärmintensiven Schulhof und der ruhigen, zur südlichen Wohnbebauung orientierten Schulgarten geschaffen.
Bauablauf in der 1. und 2. Bauphase
Nach Abbruch des südlich gelegenen Sanitärbereichs am Altbau wird in der 1. Bauphase der Neubau der Grundschule sowie der barrierefreie Anbau an die Sporthalle realisiert. Nach Umzug in den Neubau erfolgt der komplette Abbruch des Altbaus, sodass in einer 2. Bauphase der eingeschossige Verbindungsgang zwischen neuer Schule und der Sporthalle ergänzt werden kann.
Barrierefreie Erschließung der Schule
Die Haupterschließung erfolgt über den verkehrssicheren Fußweg von der nördlich gelegenen ÖPNV-Bushaltestelle und den dort vorzusehenden kiss-and-ride-Platz. Außerdem wird der Haupteingang über das bestehende Wegenetz aus den benachbarten Wohnbereichen erreicht.
Die innere Erschließung der neuen Schule erfolgt über das direkt am Haupteingang gelegene, zweigeschossige Foyer als zentraler Kommunikationsbereich mit Aula und Bühne. Hier liegt auch der Hauptzugang zum Schulhof. Für größere Schulveranstaltungen ist die Zuschaltung des mit Schiebewänden ausgestatteten Musikraums und der Mensa mit westlich angegliederter Terrasse am Schulgarten möglich.
Schüler, Lehr- und Hortpersonal werden mit klarer Orientierung zu den Klassen- und Fachräumen im Erdgeschoss und über die zentrale Freitreppe sowie den behindertengerechten Aufzug zu den Klassen- und Fachräumen sowie die Verwaltung im 1. Obergeschoss geführt.
Die barrierefrei umzubauende Erschließungszone mit behindertengerechtem Aufzug sowie dem neuen rollstuhlgerechten Sanitärbereich an der Sporthalle wird über einen offenen eingeschossigen Verbindungsgang an den Neubau angebunden.
Außenanlagen
Der zu den nördlichen Tennisplätzen gelegene, laute Schulhof soll zum Verweilen einladen, Aktivitäten und Bewegung der Schüler fördern, Raum für die Verkehrserziehung bieten und Klein-Spielfelder für Ballspiele ermöglichen. Die Zonierung des Schulhofes soll mittels Hecken und Baumanpflanzungen erfolgen.
Die zur südlichen Wohnbebauung hin gelegene, geschützte Grünzone mit Rasenflächen zum Ausruhen, Lernen unter Bäumen, einen zum Sachunterricht Kochen gelegenen Kräuter- und Gemüsegarten und die der Mensa vorgelagerte großzügige Terrasse sind Elemente des „leisen“ Schulgartens.
Belichtung, Belüftung und Atmosphäre
Sowohl das Foyer als auch die Flurzonen werden durch die begrünten Innenhöfe optimal belichtet und belüftet und bieten direkten Kontakt zum Naturraum auch im Gebäudeinneren.
In den Innenzonen des Klassen- und Fachraumtraktes werden die von den Schülern gewünschten Indoor-Spielflächen, ebenfalls an den Innenhöfen gelegen, angeboten.
Dort befinden sich auch die geschossverbindenden, offene Freitreppen, die die direkte Kommunikation zwischen allen Jahrgangsklassen und kurze Wege zwischen den Klassenräumen und dem Schulhof sowie zur Sporthalle ermöglichen.
Mit optimaler Belichtung sind die Werk- und Fachräume, die auch im Hortbetrieb genutzt werden, nach Norden hin orientiert. Klassen- und Differenzierungsräume sind vornehmlich zur Südseite und zum Schulgarten hin ausgerichtet.
Im Gebäudeinneren herrscht durch die Innenhöfe und teiltransparente Wände in Verbindung mit gezieltem Einsatz warmer Farbtöne eine freundliche und fröhliche Atmosphäre.