Freitag, 02. Januar 2024

Was ist Nachhaltigkeit bezogen auf Architektur?

Der direkte Bezug der Nachhaltigkeit zur Architektur ist vielfältig. Es betrifft die Bewertung des Gebäudes im Sinne von Energieverbrauch, die CO2-Bilanz, die Wiederverwendbarkeit der Baustoffe – bis hin zur Rückbaubarkeit des Gebäudes.

Nachhaltig wird ein Gebäude auch dann, wenn es für zukünftige Generationen und geänderte Nutzungen umgebaut werden kann. Eine Nachnutzbarkeit schützt das Gebäude vor einem möglichen Rückbau, der möglicherweise dann nötig wird, wenn das Gebäude zum Beispiel aus Verbundbaustoffen in einem nicht zu veränderten Raster hergestellt werden wurde.

Nachhaltige Architektur ist aber auch gute Architektur, in der Gestaltung eine prägende Rolle spielt.

Was tragen wir zu einer nachhaltigen Architektur bei?

Als erstes ist da unsere Arbeitsgemeinschaft „Nachhaltigkeit“ zu nennen, die wir vor andershalb Jahren mit befreundeten Ingenieurbüros aus den Bereichen Tragwerksplanung und Technische Ausrüstung gegründet haben. In dieser Runde diskutieren wir miteinander, was für die einzelnen Fachdisziplinen wichtig ist. Unser Ziel ist die Erarbeitung eines Konzepts zum nachhaltigen Bauen, das wir unseren Bauherr:innen zu Beginn eines Bauprojekts vorstellen können. Es soll alle Aspekte vom Tragwerk, der Energieversorgung (Wärmen, Lüften, Kühlen) bis zur Benutzung abdecken.

Die vorhandenen Zertifizierungssysteme, wie etwa das Qualitätssiegel „Nachhaltiges Gebäude“ und die DGNB-Zertifizierungen stellen eine besondere Herausforderung im Bauen dar. Sie müssen frühzeitig bedacht werden, sind jedoch nicht für jedes Bauprojekt relevant. Insofern befragen wir unsere Bauherr:innen frühzeitig nach den Anforderungen und Wünschen.

Intern beschäftigen wir uns auf vielen Ebenen mit dem Thema Nachhaltigkeit. Da wir wissen, dass es das Thema unserer Zeit ist, bilden wir uns fort, um uns als Team gemeinsam in diesem Bereich weiterzuentwickeln. Des Weiteren stellen wir derzeit unseren Fuhrpark um: Die ersten beiden Elektroautos sind schon da.

Wie bleiben wir auf dem neusten Stand?

Wir bleiben beim Thema Nachhaltigkeit – wie auch bei allen anderen Themen – auf dem neusten Stand, indem wir uns fortbilden. Deshalb thematisieren wir die Nachhaltigkeit regelmäßig im Rahmen unseres internen Fortbildungskonzepts und sorgen so dafür, dass das Thema mehr und mehr Einzug in unseren Arbeitsalltag erhält. Das hilft uns, dranzubleiben.

Die Themen der Zeit muss man nicht nur als Architekt erkennen, sondern auch als Mensch. Wir müssen uns mit dem Klimawandel und den Auswirkungen auf unseren Beruf beschäftigen. Wir sind überzeugt – wenn wir das mit offenen Augen machen, wissen wir, welche Themen wir bearbeiten müssen und das wiederum tragen wir in unser Tagesgeschäft.

Welches Nachhaltigkeitsthema wird in fünf Jahren relevant sein?

Ich glaube, dass in fünf Jahren das, was wir heute als „Nachhaltigkeitsthema“ bezeichnen, nicht mehr so heißen wird. Wir werden nachhaltiges Bauen und generell nachhaltiges Handeln als Normalität empfinden und uns den Anforderungen gestellt haben – das hoffe ich zumindest.

Insofern werden in fünf Jahren Themen wie die Kreislaufwirtschaft, nachhaltiges Bauen, die Frage, wie Baustoffe sinnvoll eingesetzt, weiter- und wiederverwendet werden vermutlich das sein, was uns am meisten beschäftigt.